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Illustration Tiere

Was ist aus Bruno geworden?

Erinnerst du dich? Fast genau zwei Jahre ist es jetzt her, dass Brunos Geschichte die Schlagzeilen der Zeitungen bestimmte:

"Ein Braunbär ist nach Bayern eingewandert, der erste frei lebende Bär in Deutschland seit über 170 Jahren!"

Man freute sich, allerdings nicht lange. Wochenlang hielt das Tier die Menschen Bayerns in Atem. Hoch wogten die Gefühle zwischen Angst und Mitleid. Heute ist Bruno im Museum Mensch und Natur zu sehen - ausgestopft.

Museum Mensch und Natur
Schloss Nymphenburg

Tel. 089/179589-0

geöffnet:
Di, Mi, Fr 9-17 Uhr,
Do 9-20 Uhr, Sa, So, Fei 10-18 Uhr

Wie kam das alles?

Geboren wurde der Bär im italienischen Nationalpark Adamello Brenta bei Trento. Von seiner Mutter Jurka lernte er das Jagen. Wie alle jungen Braunbären machte Bruno sich dann im Alter von zwei Jahren auf, sein eigenes Streifgebiet zu finden. Er ging Hunderte von Kilometern, kreuz und quer Richtung Norden und gelangte schließlich nach Deutschland.

"Der Bär ist in Bayern willkommen", sagte am 18. Mai der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf. Doch leider sollte es bei dieser Einschätzung nicht bleiben: Nur vier Tage später erklärte man Bruno zum Risikobären und gab ihn zum Abschuss frei.

Denn Jurka hatte ihrem Sohn beigebracht, dass bei den Menschen besonders leichte Beute zu holen ist. Und so ging Bruno "wildern" auf den Weiden und in den Schuppen: Er riss Schafe, räuberte Kaninchenställe aus, plünderte leckeren Honig beim Imker, fraß sich in Hühnerverschlägen satt.

Unmut machte sich breit, Bauern protestierten. Als Bruno dann noch mitten in der Ortschaft Kochel vor der Polizeiwache auftauchte, packte die Menschen die Angst.

Zunächst versuchte man noch, ihn lebend zu fangen. Der Wildpark Poing begann schon mit den Planungen für ein Bärengehege. Finnische Jäger mit speziell abgerichteten Hunden wurden nach München eingeflogen. Sie sollten Bruno mit einem Schuss nur betäuben. Doch nach zwei Wochen mussten sie und ihre Hunde aufgeben.

Drei Tage nach der Abreise der Finnen, am 26. Juni 2006, wurde Bruno schließlich am Spitzingsee von bayerischen Jägern erschossen.

Bruno - ein Problembär?

Wer hat Schuld an diesem Desaster?

Bruno? Weil er nicht menschenscheu genug war? Weil er so schlau war, sich auf die leichteste Weise mit Futter zu versorgen?

Die Menschen, weil sie Angst um ihre Tiere und auch um sich selbst bekamen?

Keiner von beiden? Weil es nur natürlich ist, dass ein Konflikt zwischen Bär und Mensch entstehen musste?

Im Zwiespalt

Zwei Kinder schrieben in der Ausstellung ihre Gedanken auf:

"Bruno du hast es nicht verdient zu sterben!
(P.S. selber Schuld wenn du zu uns kommst.)"

"Lieber Bruno du bist sehr süß und ich hoffe es geht dir gut im Himmel."

Wie ist deine Meinung?

Wenn du willst, schreib sie auf in einer E-Mail an info@kinder-entdecken-muenchen.de.

Willst du mehr über Braunbären wissen?

Ein Tipp: Gib auf der Internetseite www.helles-koepfchen.de das Stichwort Braunbär ein.